Bärbels Schulbuffet im MGW

Wien ist bekannt für seine Würstelstände und seine Originale. Ersteres wird immer mehr von diversen Nudel- und Kebabbuden verdrängt und auch Letzteres ist schwer vom Aussterben bedroht. Das Musikgymnasium hat beides, einen Würstelstand, Schulbuffet genannt, und ein Original, und das heißt Bärbel Schlüter und ist lebendig, aber wie.

Das Schulbuffet mit einem „Würstelstand“ zu vergleichen, ist eigentlich purer Hohn, hat es doch erst vor kurzem eine Auszeichnung vom Bundesministerium für Gesundheit bekommen, weil es die Leitlinien für ausgewogene Ernährung in der Schule so fabelhaft umsetzt. „Bärbel“, wie sie von allen genannt wird, ist aber nicht erst vor kurzem auf den Trend, hin zu gesunden Snacks aufgesprungen, sie leitet das Schulbuffet seit einem Jahrzehnt nach dieser Überzeugung.
Nach einem Schulabbruch entschloss sie sich, eine Kochlehre in einem Hotel zu absolvieren. Nach ihrem Wirken in verschiedenen österreichischen Hotel- und Restaurantküchen, machte sie dreizehn Jahre bei sich zuhause „Kinderdienst“ und übernahm schließlich im Jahr 2003 das Schulbuffet. Da sie selbst zweifache Mutter ist, weiß sie ganz genau, was Kindern schmeckt und was nicht. Ihr Angebot reicht vom Hotdog und Schnitzelsemmel bis hin zu Couscous-Salat und Fladenbrot mit Humus und Gemüse. Ihr Angebot wählt sie danach aus, was sie gerne gehabt hätte, dass ihre Kinder in der Schule kaufen hätten können.
Ein zweiter Standort kommt für die selbstbewusste Köchin, die mit ihrem trockenen Humor jede Pause Schaaren von Schülern anlockt, nicht in Frage. Für sie ist ein Buffet stark personenbezogen.
„Die Bärbel kann man halt nicht klonen“ erklärt sie und hat damit definitiv recht. Arbeiten um zu leben, aber nicht Leben um zu arbeiten, das ist Bärbels Credo.
Bleibt zu hoffen dass sie beides möglichst lange tut.

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